Jeden dritten Tag „stirbt“ eine Frau* durch den ehemaligen oder aktuellen Partner. Abtreibung „ist“nicht legal, und „man sollte“ abends nicht alleine nach Hause gehen. Gewalt gegen Frauen* scheint eine Naturgewalt zu sein, die eben einfach da ist. Aber zu jedem Geschehen, zu jeder (Gewalt-)Tat gehören Menschen als Täter*innen ebenso wie Menschen, die diese Taten dadurch unterstützen, dass sie sie nicht aktiv bekämpfen. Wer schweigt, stellt sich auf die Seite der Täter.
Es ist aber nicht so, dass jeden dritten Tag eine Frau* durch den Partner stirbt. Nein, jeden dritten Tag tötet ein Partner eine Frau*. Bestimmte Richter*innen wollen die Abtreibung nicht legalisieren und gehen deswegen aktiv dagegen vor. Um Frauen* das Recht auf den eigenen Körper abzusprechen, oder Menschen vorzuschreiben, wen sie lieben dürfen, schieben religiöse Fundamentalist*innen ihren Glauben als Ausrede vor.
Und letztendlich sitzen in unseren Medienhäusern Menschen, die nicht über die Schicksale berichten wollen, die relevant sind, dafür aber bewusst Angst und Hass streuen. Es wird Zeit, dass wir diese Denke stärker in unser Bewusstsein bringen.Wie jede Unterdrückungsform ist das Patriarchat keine Naturgewalt. Es sind nicht „die Medien“, nicht „das Gesetz“, und auch nicht „die Gesellschaft“, die diese ungerechten Zust ände hervorrufen. Dass es manchmal so aussieht, hat eher damit zu tun, dass den Machtinhaber*innen innerhalb dieses Konstruktes viel daran liegt, zu verallgemeinern. Denn wo „die Gesellschaft“ so ist, wie sie eben ist, wo „die Medien“ nun mal Meinung machen, wird eine scheinbare Normalität hergestellt. Die jetzige Situation soll der Konsens sein - und rüttelt so nicht an der Macht der Menschen, die sich im Patriarchat so wohlfühlen. Das Patriarchat in Deutschland hat aber ein Gesicht, und wenn wir das nicht benennen, bleibt unser Kampf nur theoretisch.
Um also Gerechtigkeit zu schaffen, müssen wir darüber reden, wer diese Menschen und Gruppierungen sind, die mit aller Kraft versuchen, das Patriarchat aufrecht zu erhalten. Wir haben keine Probleme damit, zurück in die Geschichte zu schauen und klar zu benennen, wer gegen den Fortschritt, gegen Menschenrechte war. Wir scheinen aber immer noch eine Hemmschwelle zu haben, klar zu benennen, dass es genau solche Menschen immer noch gibt, dass sie ihre Machtposition auch immer noch versuchen zu halten und dass diese Menschen eigene Entscheidungen treffen, die sie hinter „der Gesellschaft“ verstecken.
Doch auch das hat System - wer zu „nett“ ist, Menschen klar auf ihr aktuelles Fehlverhalten anzusprechen, wird nichts ändern. Wir können aber unsere Geschichte nicht ändern, wenn wir nicht benennen können, wer denn eigentlich zwischen uns und unseren Rechten steht. Wir können jungen Feminist*innen nicht erklären, was das Problem ist, wenn wir nicht sagen können, WER das Problem ist. Es reicht nicht nur, zurückblicken zu können und zu erklären, wer Frauen* damals nicht das Wahlrecht geben wollte. Wir müssen zeigen, wer uns heute nicht unser Recht auf Abtreibung geben will.
Der Antifeminismus, also der konkrete Kampf gegen Frauenrechte lässt sich grob in drei ausführende Instanzen einteilen:
religiöse Fundamentalist*innen - in Deutschland vor allem Christ*innen
rechte und konservative Politiker*innen
rechte und konservative Medienmacher*innenWir richten unsere Forderungen und unsere Arbeit konkret an sexistische Medienmacher*innen. Aber auch für die anderen beiden Säulen müssen die Entscheidungsträger*innen definiert werden.
Religiöse Fundamentalist*innen:
Rechtspopulistische und konservative Politiker*innen:
konservative Medienmacher*innen:
#unfollowpatriarchy ist eine Kampagne, die gegen den gesamten Antifeminismus in Deutschland vorgeht.
Feminist*innen! Lasst uns solidarisieren. Wir rufen dazu auf #unfollowpatriarchy dafür zu nutzen, ein Band zwischen feministischen Gruppen und Einzelpersonen zu knüpfen. Wer kämpft um den Erhalt des Patriarchats und gegen Frauen*rechte? Gegen wen müssen Feminist*innen politisch arbeiten?
Wir von Gender Equality Media wollen uns weiterhin um die Beendigung von medialem Sexismus kümmern. Das Patriarchat kann aber nur beendet werden, wenn wir unsere Kämpfe bündeln, und uns untereinander als Frauen*, Feminist*innen und feministische Gruppen solidarisieren.